Auf den Spuren des "Hellas-Express" 2017

Tag 3 - Pilion-Bahn (22.10.17)

Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus zunächst nach Larissa, ebenfalls gelegen an der Hauptstrecke Athen - Thessaloniki. Jedoch ca. 40 Kilometer nördlich Palaiofarsalos. Hier endet zumeist die "S-Bahn" ausThessaloniki. Zug 1596 mit dem E-Desiro 460 104 wird in Kürze nach Thessaloniki zurück fahren.

In Larissa war Großbaustelle. Das Richtungsgleis Süd-Nord war gesperrt. Angetroffen wurde diese bei FAUR in Rumänien gebaute Lok, deren Bezeichnung "55-153" vermuten lässt, sie sei ursprünglich mal für die Bulgarische Staatsbahn gebaut worden. Aber auch die OSE hatten / haben mit den A151 bis A162 solche Maschinen im Bestand. Die blaue Farbgebung lässt aber eher auf eine für die Rumänische Staatsbahn gebaute Lok schließen. Kurz: Nichts genaues weiß ich nicht. Sachdienliche Hinweise sind gerne gesehen.

Auch HellasSprinter 120 015 stand abgestellt. Sie konnte bereits am Vortag so gesehen werden. Vermutlich zur Wochenendruhe, denn es war Sonntag. Ob sie für den Voloser Güterverkehr vorgesehen war?

Auf dem Bahnhofsvorplatz steht diese kleine 1000mm-Lok. Als provosorisches Denkmal, als Spielplatzlok? Sie wurde mit der Fabriknummer 1510 im Jahr 1935 von Krupp in Essen für die Thessalische Bahn gebaut, die sie mit der Nummer 72 einreihte. Warum sie unter dem Fabrikschild noch eines mit der Aufschrift "Thessalische Bahn 1951" hat, kann ich nicht sagen. Allerdings gibt das Schild oben am Führerhaus Auskunft darüber, dass die Lok im Jahr 2005 durch die OSE äußerlich aufgearbeitet und hier aufgestellt wurde.

Durch die Sperrung des durchgehenden Hauptgleise müssen die nordwärts fahrenden Züge durch das Überholgleis fahren, dass sonst für die Züge Larissa - Volos genutzt wird. Letztere werden daher in den Bereich der Gütergleise verlegt, wo eine Art Behelfsbahnsteig zur Verfügung steht. Freilich müssen die Reisenden um dahin zu kommen, erstmal ein paar Gleise da überschreiten, wo es eigentlich nicht vorgesehen ist. 621 113 stellt sich für die Fahrt ins ungefähr 60 km entfernte Volos bereit (die Strecke wurde 1960 von 1000mm auf Regelspur umgebaut). Und wir fahren mit.

Zeitlich hätten wir es von Kalambaka nicht zur Abfahrtszeit der Pilion-Bahn in Ano Lechoria geschafft. Aber für die Rückfahrt, 15 Uhr ab Milies sollte es reichen. Als uns der Bus, der uns von Volos hoch in die Berge gebracht hatte, in Milies ablieferte fiel sofort auf: Der Zug fehlt! Seltsam, der sollte doch seit 2 Stunden hier stehen (siehe hier). Nach einer Weile war das Thyphon einer Lok zu hören und kurz darauf fuhr der Zug mit einer rückwärts fahrenden Lok DA1 in den Bf ein. Meine Vermutung: Aus privater Initiative fuhr der Zug als Sonderfahrt zwischendurch auf die Strecke. Deshalb war er auch nur mit wenigen Personen besetzt. Und irgendwo setzte man um, so dass man rückwärts fahren musste, was man sonst planmäßig nicht tut. An den entsprechenden Stellen konnte ich jedoch keine Spuren entdecken, die auf ein Befahren des Umsetzgleises hindeuteten.

Das ist die Streckenkontrolldraisine der Pilion-Bahn, die den Regelzügen voraus fährt. Während mir im August das Gefährt entwischte, konnte ich diesmal ein Porträt des Selbstbaus anfertigen. Und wieder: kaum war die Lok umgesetzt, entschwand die Draisine talwärts.

Die DA1 befährt in Ano Lechoria nach der Rückkunft das dortige Wendedreieck. Wie ihre Schwesterlok DA2 wurde sie 1999 bei Schöma in Diepholz gebaut und direkt hierher geliefert. Die Dampflokoptik haben sie von Anfang an, um auf dieser reinen Tourismusbahn wenigstens einen Hauch von Dampfromantik zu verbreiten. Reguläre Dampfloks sind seit Jahren hier nicht mehr im Einsatz.
Weitere Infos zur Pilion-Bahn habe ich hier zusammengestellt.