Tag 5 - die letzten Kilometer

Um dieses Foto zu schießen, war kraxeln angesagt. Der Triebwagen ist hier auf einem kurzen Neubauabschnitt zu sehen, der wegen einer Umgehungsstrasse gebaut werden musste. Von der einen BÜ ersetzenden Brücke über die Strecke entstand das Bild.

In Chiliomodi hieß es eine Kreuzung mit dem Regionalzug, einem MAN-Triebwagen, abzuwarten. Der durch einen Unfall beschädigte G-Wagen steht schon seit Jahren hier. Offensichtlich wartet man darauf, dass sich die Angelegenheit irgendwann einmal von selbst erledigt.

Am Scheitelpunkt der Strecke Korinth - Argos liegt der Bahnhof von Nemea. Ebenfalls seit Jahren sind hier überzählige Fahrzeuge abgestellt. Auch dieser 2-teilige Triebwagen kann seine Verwandschaft zum deutschen "Fliegenden Hamburger" nicht verleugnen. 8 solcher VT wurden 1937 von Linke-Hofmann in Breslau gebaut und nach Griechenland geliefert. Einer wurde im 2.Weltkrieg zerstört. Auf der Peleponnes-Bahn ist dieser VT mit der Betriebsnummer 4.204 wohl der letzte Mohikaner. Aber in Mittelgriechenland bei den Strecken um Volos ist seit 1996 sogar ein Triebwagen (4.205) betriebsfähig erhalten, ein weiterer ist als Museumstriebwagen ausgewiesen. Ursprünglich waren die Wagen mit je zwei 210 PS MAN-Motoren ausgerüstet und sind mittels eines Jacob-Drehgestelles miteinander verbunden.

Mikine. Hier ergab sich das meiner Meinung nach schönste Motiv. Unweit von diesem Bahnhof liegt die antike Ausgrabungsstätte des altgriechischen Mykene, das wir mittels eines kurzen Abstechers besuchen konnten.

Kurz vor Argos überquert die Strecke den Fluss Xerias, der jedoch die meiste Zeit des Jahres ausgetrocknet ist.

In Argos hieß es Abschied nehmen vom De Dietrich. Die Rundfahrt war zu Ende. Die 2 Stunden bis zur Weiterfahrt nach Athen konnten für ein Foto mit dem Regionalzug nach Tripolis neben der griechisch-orthodoxen Kirche genutzt werden.

Ursprünglich sollte der De Dietrich leer weiter nach Kalamata fahren. Wegen der Motorprobleme sollte er aber nun wieder nach Piräus in die Werkstatt. Zwar wurde uns angeboten, bis Athen mitzufahren, dann wären wir aber noch später als ohnehin geplant (21 Uhr) in der Hauptstadt gewesen. Wir benutzten statt dessen wie vorgesehen den planmäßigen Regionalzug von Nafplio nach Piräus, der an diesem Tag nicht wie sonst aus dem MAN-Nahverkehrstriebwagen, sondern aus einer 3-teiligen IC-Garnitur bestand. Ob das von der OSE so organisiert war, um uns quasi nebenbei ihr klimatisiertes Spitzenprodukt vorzuführen, oder ob es reiner Zufall war - wir wissen es nicht.

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