Tag 6 - Athen und Umgebung

Der nächste Tag war geeignet, etwas über den eigenen Fan-Horizont zu blicken, hieß es doch etwas über den Nahverkehr in Athen zu erfahren.

Zunächst wurde die ISAP (die erste Metro-Linie Athens) besucht. Mit dem historischen "Holzzug" (der Wagenkasten ist aus Holz) wurde die Linie1 über die ganze Strecke von Piräus nach Kifissia befahren. Gefahren wurden wir vom Metro-Chef selbst. Laut eigener Aussage ist er der Letzte, der noch eine Berechtigung zum Bedienen dieses Gefährts hat. An der nördlichen Endstation gab es einen kleinen Empfang (!) und es konnte auch das Stellwerk besucht werden. Welch Überraschung dort ein DrS60-Stellwerk mit herkömmlicher Selbstblocktechnik vorzufinden. Das Foto zeigt den Holzzug auf der Zwischenstation Iraklion.

"Krokodil" nennt sich diese Verschub-Lok. Dahinter eine von 4 Gmeinder Zweikraftloks, die die 2 Metro-Gesellschaften 1995 beschafften. Die andere Metro, die von der ISAP betrieblich getrennt ist und 2 weitere Linien betriebt, wurde auch besucht. Hier stand das moderne Betriebswerk auf dem Programm. Natürlich fanden wir auch hier ein modernes Siemens-Drucktastenstellwerk, inklusive einer EBÜT-Anlage, wie wir sie auch in Deutschland finden.

Am späten Nachmittag ging es einige Kilometer außerhalb von Athen. Auf einer lange stillgelegten 1000mm-Schmalspurbahn betreiben die Athener Eisenbahnfreunde eine einige hundert Meter lange Museums-Strecke. Auf der Fahrt dorthin kamen wir in Markopoulo an der Denkmallokomotive D7.113 vorbei, die von Breda 1951 gebaut wurde. Die Lok selbst steht seit 1994 hier.

Die Strecke, auf der der Museumsbetrieb stattfindet, war noch zweigeteilt. Mittlerweile dürften die notwendigen Arbeiten an einer Brücke abgeschlossen sein, so daß sie komplett von dieser Draisine befahren werden kann

Eine Gleisverdrückung bedingte einen vorzeitigen Wendepunkt am östlichen Streckenast. Normalerweise geht es noch einige Meter weiter. Die griechischen Eisenbahnfreunde haben immer wieder mit solchen Widrigkeiten, auch absichtlichen Zerstörungen, zu kämpfen. Das Hobby Eisenbahn zählt in Griechenland zu den ganz exotischsten Freizeitbeschäftigungen. Ich wünsche den Athener Freuden alle Gute und bedanke mich hiermit nochmals für die gewährte Gastfreundschaft.

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