Die Reste der Pilionbahn

im August 2017

Der erste Abschnitt der 600-mm-Pilion-Bahn ist recht flach und führt, nachdem die Strecke den Bahnhof Volos verlassen hat, zumeist in unmittelbarer Nähe der Küste gen Osten. Bis zum Bahnhof Ano Lechoria sind es 12,4 Kilometer. Hier fuhren 1971 die letzten regulären Züge. Eisenbahnfreunde reaktivierten die Strecke 1987. Jedoch war damit 1993 wieder Schluß. Zu groß waren die Behinderungen beim Straßenverkehr. Den Vorteil für den Tourismus hatte man damals offenbar noch nicht erkannt.
Die Gleise liegen jedoch noch fast noch überall. Hier am Ortseingang Volos erkennt man die Trassenführung unmittelbar neben der Straße. Links - nicht im Bild - ist gleich die Küste.

Kurz vor Agria, etwa bei Streckenkilometer 6, verläuft die Strecke direkt auf Meereshöhe - hier dem Golf von Volos. Auf dem Bild zuvor waren es indes etwa 10 Meter über dem Meer und im Gegensatz zu hier nicht befestigt, sondern eher eine Steilküste.

In Agria verlassen Strecke und Straße die unmittelbare Küste. Und die Bahn verlief zu großen Teilen direkt auf der Hauptverkehrsstraße Richtung Halbinsel Pilion. Letztlich war dieser Konflikt, der wie so häufig zu Gunsten des Straßenverkehrs ausging, ursächlich für die Einstellung 1971. Auch der kurze Museumsbetrieb zwischen 1987 und 1993 scheiterte daran. Man stelle sich hier eine Fahrt in Richtung des roten Autos vor...
H.-B. Schönborn gibt in seinem Buch "Schmalspurbahnen in Griechenland" an, der Bürgermeister von Volos hätte nach Unfällen mit Straßenfahrzeugen die Strecke in der Stadt zuteeren lassen und so das Schicksal der Bahn besiegelt. Auf dem Bild, in der Ortschaft Kato Lechonia (km 10) hat man mittlerweile ebenfalls faktisch vollendete Tatsachen geschaffen.

Manchmal hat man den Eindruck, an vielen Stellen könne man den Betrieb eigentlich ohne größere Probleme wieder aufnehmen. Ins Straßenpflaster integrierte Gleise - und das vor nicht all zu langer Zeit -, oder Gleise die neben der Straße verlaufen, oder "nur" zugeteert sind... Auch der einzige größere Kunstbau der still gelegten Flachstrecke, diese Flußbrücke, präsentiert sich wie aus dem Ei gepellt. Als Quasi-Denkmal gestaltet, weißt sogar ein Hinweisschild auf die Brücke hin.

Die Brücke, die sich in Kato Lechonia befindet, von der Innenseite gesehen. Zwar können Autos drüber fahren, aber man tut es offenbar nicht wirklich. Die nebenan führende Straße ist auch einfach besser.

Zwischen Kato und Ano (das heißt "Unter" und "Ober" ) Lechonia verlässt die Strecke endgültig die Straße. Hinter dem Fotografen verläuft die Strecke noch ein paar hundert Meter durch Gärten und Haine und erreicht dann den derzeitigen Startbahnhof der Pilion-Bahn ANO LECHONIA (55m N.N.) bei km 12,4.
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