Tag 6 - Diakopto & Kiato (16.04.13)

Nach dem Ende der Tour am Vortag, hatte ich für den 6.Tag keine konkreten Planungen. Der Flieger ging erst abends ab Athen. So wollte ich nach Möglichkeit mal sehen, wie die neugebaute Regelspurtrasse Athen - Kiato aussieht. Doch dann stellte sich mit Thomas ein Mitfahrer bis Athen ein und Hans hatte wegen eines Streikes einen Tag Zwangsverlängerung in Patras, da seine Fährer ausfiel. Da lag die Idee nahe: wir fahren nach Diakopto! Dummerweise gab meine Kamera an diesem Morgen ihren Geist auf und ich musste auf mein Reservegerät zurückgreifen. Das ist schon etwas älter. Die Bilder sind daher leider etwas verrauscht und, da ich auch in der Handhabung zunächst ungeübt, auch sonst etwas suboptimal.


Den Gedanken in das Tal hinauf zu fahren, verwarfen wir ganz schnell. Der Mietwagen war kein Allradgefährt. Aber an den Taleingang kommt man hin. Hier der erste Zug des Tages aus Kalavrita. Der neue Stadler-Triebwagen 3210 passiert hier ein Anwesen einer offenbar sehr reichen Familie. Mit Privat-Kapelle und mit allen Schikanen gesichert.


Kurze Zeit später fährt der 2.Zug des Tages ab Diakopto. Es findet offenbar ein Garniturwechsel, des es handelte sich um den 3208. Links wieder die Hochsicherheitsvilla. Im Hintergrund verläuft quer durchs Bild die Autobahn.


Anschließend ging es zum Depot in Diakopto. Wir kamen gerade recht, als mehrere Wagen ausrangiert und abgestellt wurden. Ob das der Zufall des Tages war, oder ob man täglich was umrangiert um Arbeit zu simulieren, kann nicht gesagt werden. Der Aufwand (wir sahen 5 Personen!) allein im Depot erscheint für 3 tägliche Zugpaaredoch recht hoch!
Jedenfalls sehen wir hier von hinten einen Vorstellwagen und dann die Steuerwagen 3005 & 3006. 2 weitere Wagen sollten noch dazu kommen.


Diese sehen wir hier. Aus dem Depot wurde mit dem Gabelstapler der Steuerwagen 3001 herangeschoben. Rechts wartet der Elektro-Motorwagen 3001. Er wurde von einem anderen Elektro-Motorwagen geschoben, der seinerseits mit dem Dieselmotor/Generator-Teil als Antriebsquelle verbunden war. Der Stapler schob seinen Wagen soweit wie möglich, es reichte aber nicht über die Weiche.


Also war ziehen angesagt. Mit einem Stahlseil. Dieses musste aber über das Abstellgeländer geführt werden. Ich habe das mal rausvergrößert. Unklar ist, warum man nach einem Geländerteil wieder aufhörte...


... stand der Wagen doch noch in der Weiche. Langsam schob sich der ander Wagen zur Abstellung heran - blöd, die Puffer stehen versetzt zu einander!


Grübel, grübel und studier. Man nehme einen kleinen Holzbalken (der Thüringer sagt "Rettel" dazu) und halte ihn zwischen beide Puffer in der Hoffnung damit einen Kraftschluss herstellen zu können... Funktionierte natürlich nicht.


Das ist Effizienz! Nach 3 gescheiterten Versuchen nun mit vereinten Menschenkräften. Und siehe, eins - zwei - fix bewegt sich das Teil.


Geschafft. Der Vorstellwagen und die 4 abzustellenden Wagen stehen da, wo sie hin sollen. Dazu noch der Elektromotorwagen und ganz vorn der per Dieselmotor Strom erzeugende Generatorwagen.


Der Blick ins Depot vom Eingang aus. Zugang hatten wir diesmal nicht. Dem Personal waren wir offenbar lästig. Es gab uns deutlich zu verstehen, dass wir im Depot nicht erwünscht waren. Bemerkenswert, dass die alten Triebwagen noch vorhanden sind. Bis auf die 2 Wagen, die rangierten und den links im Hintergund stehenden Steuerwagen (= eine komplette Garnitur) machten sie allen keinen betriebsfähigen Eindruck mehr. Im Regelverkehr kommen ohnehin nur die 4 neuen, 2007 von Stadler gelieferten Neubautriebwagen zum Einsatz.


Hans musste nach Patras zurück, so dass Thomas und ich allein bei der S-Bahn nach dem Rechten sahen. Zeitlich passte es in Kiato, dem Endpunkt von Athen aus. Die Züge kommen im Stundentakt und fahren nach wenigen Minuten Wendezeit wieder zurück. Hier kommt der Zug aus Athen gerade an. Nur dieses eine Gleis wird überhaupt benutzt. Die beiden Gleise links sind als Dreischienengleis ausgeführt. Diese stammen aus den Zeiten, als der neue Bahnhof Kiato an das Schmalspurnetz angeschlossen war. Bis zur baubedingten kompletten Sperrung des Abschnittes Kiato - Agh. Vassilios im Jahr 2008 begannen und endeten hier die Zug nach und aus Patras.


Gegenrichtung. Dem Experten wird gleich auffallen, dass die Gleissperre am Stumpfgleis gleich vorne nicht aufgelegt ist. Wie kann das sein, bei einem elektronischen Stellwerk? Die Sicherungstechnik ist nach Kabeldiebstählen komplett außer Betrieb. Der Abschnitt Korinth - Kiato wird nur eingleisig betrieben, obwohl eigentlich 2-gleisig ausgebaut und auch elektrifiziert.


Dann war der Nachmittag auch schon soweit fortgeschritten, dass für eine weitere Bahnhofsvisite keine Zeit mehr blieb. Von einem Autobahnparkplatz bot sich an der Kakia Skala diese Aussicht auf die Schnellbahntrasse. Von Korinth bis Agh. Anarghiri soll das Meterspurgleis noch befahrbar sind. Auf etwa 6 Kilometer an der Steilküste wurde die alte Trasse jedoch unterbrochen und als Dreischienengleis über die Neubaustrecke geführt. Gerne würde ich diesen Abschnitt mal meterspurig befahren...

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