Tag 2 - von Pirgos nach Kalamata (12.04.13)

Vormittag


Zum Beginn des 2.Tages zeige ich den Aushangfahrplan für den Bahnhof Pirgos (Gesamtverkehr, gültig ab 26.11.12). Darauf stehen die Abfahrtzeiten in Pirgos Richtung Olimpia, nämlich 7.00Uhr, 9.04Uhr & 12.35Uhr; zurück ab Olimpia nach Pirgos geht es 7.33Uhr, 9.37Uhr & 13.08Uhr. Um 8.04Uhr ist Abfahrt in Pirgos nach Katakolo, dort ist Abfahrt um 8.40Uhr. In der Praxis heißt das, dass die Leistung nach/von Katakolo von/nach Olimpia durchgebunden ist. Das bedeutete ganz klar, dass die Zuführung unseres Sonderzuges nach Katakolo frühestens um 9Uhr in Pirgos losfahren konnte.
Hier stellt sich natürlich die Frage, warum man nicht gleich in Pirgos übernachtete. Das wäre wegen der Hotels in Pirgos ohnehin besser gewesen. Es wäre nach Rückkunft aus Katakolo zeitlich sogar noch drin gewesen, mit einem GTW (die Alcos sind ja zu schwer) nach Olimpia und auch wieder zurück zu fahren. So blieb letztere Strecke nicht nur außen vor, sondern es wäre auch mehr Zeit für die Fahrt nach Kalamata gewesen. Denn der Tag wurde lang.


Obwohl ich beizeiten am Bahnhof war, kam ich doch etwas zu spät. Die griechischen Eisenbahner waren schon komplett versammelt und fleißig am rangieren. Der Kesselwagen wurde ausgesetzt. Hier kommt die Lok bereits zurück. Mechaniker Niko wusste darüber auch nichts zu sagen. "Privat", meinte er auf das Zugpersonal zeigend. Anschließend nahm die A.9101 noch Kühlwasser, dann ging es zurück an den Zug.


Zeit für ein Foto des für Fans hergerichteten Gepäckwagens. Gut sind die angeschweißten Lochbleche zum Schutz gegen das Herausfallen bei geöffneten Türen zu erkennen. Dieser Wagen stammt aus einer 5er-Serie, die 1967 beim Waggonbau in Ammendorf gebaut wurde.


Unmittelbar nach Ankunft des GTW aus Katakolo ging es kurz nach 9 Uhr als "Leerpark" (immerhin waren bereits etwa 10 Leute an Bord) los, um in Katakolo das Gros der Teilnehmer aufzunehmen. Auf der Rückfahrt nach Pirgos fand dann schon der erste Fotohalt, den irgendwer durchgesetzt hatte, statt. Geplant war er wohl nicht, aber sonst hätte man überhaupt kein Foto von der Strecke gehabt. Motivlich hätte es sicher auch Besseres gegeben...


Halt kurz vor Pirgos. Keine Info, es stieg auch niemand weiter vorne aus. Hm... Wir kamen just gegenüber einer Fabrik-Ruine zum stehen. Auffällig der Schornstein. Was mag da oben passiert sein? Abgebrochen? Sprengversuch? Aus der Esse steigt übrigens kein Rauch aus, sondern es ist wirklich eine Wolkenfahne, die sich zufällig so präsentierte.


Als es weiterging befuhren wir tatsächlich das Gleisdreieck, um auf die Strecke nach Patras zu kommen. Allein die Weiche, an der wie ich gestern schon bemerkt hatte jemand zu schaffen gemacht hatte, ließ sich nicht umstellen. Also alles wieder zurück hinter die Abzweigweiche und auf geradem Weg in den Bahnhof Pirgos. Hier der Blick aus dem Zug auf die Kurve. So langsam begriffen wir was vorging. Das Ganze war ja eine britische Veranstaltung. Zirka 45 von 60 Fahrtteilnehmer habe ich als Briten identifiziert. Und diesen ging es in erster Linie darum, die Strecken zu befahren. Wir deutschsprachigen hätten das Ganze halt lieber von außen dokumentiert...


Mit der Abfahrt um 11Uhr in Pirgos hatten wir schon 60 Minuten Verspätung. Schon die Hinfahrt nach Katakolo hatte statt 30, 45 Minuten gedauert. Dazu der Fotohalt und die Pleite "Gleisdreieck". Die Fahrdienstleiterin gab nach kurzem Halt den Abfahrauftrag. Weit kamen wir erst einmal nicht. Höhe Depot musste die hintere Alco auch erst einmal Wasser nehmen... An der Zugkonfiguration Alco-Reisezugen-2x Gepäckwagen-Begleiterwagen-Alco sollte sich bis zum Schluss in Patras nichts mehr ändern. Nur in der einzelnen Reihenfolge.


Nach nicht ganz 10 Kilometern der nächste Fotohalt. Die Brücke von Alfioussa. Das eigentlich vorgesehene Motiv war stark zugewachsen und die Brücke nur frontal umzusetzen. Hier das Bild aus der 2.Fotolinie. Leider zeigte es sich, dass 60 Mann eine gute Führung brauchen. Sonst läuft das nicht diszipliniert ab, man steht sich nur gegenseitig im Weg und die Halte dauern länger als nötig - mit in der Folge nicht realisierter weiterer Motive. Auch dieses Problem sollte uns - aus deutscher Sicht - bis zum Schluss verfolgen.


Nach 20 weiteren Kilometern geht es eine Weile in Sichtweite der Küste entlang. Hier bei Kaiafa und Zacharo wüteten im Jahr 2007 schwere Brände, bei denen einige Dörfer der Gemeinde zerstört wurden und auch über 30 Menschen ums Leben kamen. Die Eisenbahn führte früher über mehrere Kilometer durch Pinienwälder. Davon ist größtenteils alles verbrannt. In Kaiafa konnte ausgestiegen werden ...


... um die Brücke zur Lagune von Kaiafa umzusetzen. Wie es im Jahr 2001 hier aussah kann man hier sehen. Interessanterweise wurden die verkohlten Reste aber entfernt und Buschwerk und junge Bäume siedelten sich wieder an. Das lässt hoffen, dass in einigen Jahrzehnten hier wieder ein Pinienwald entsteht.

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