150 Jahre Arth - Rigi - Bahn

06.06. - 09.06.2025

Am ersten Juni-Wochenende wurde das Jubiläum "150 Jahre Arth-Rigi-Bahn" gefeiert. Die IGE bot dazu kurzfristig eine Reise an. Am Freitag, 06.Juni, erreichten wir von Luzern kommend Vitznau, wo wir Quartier bezogen.

Eine erste Erkundung führte in Vitznau gleich an die Zahnradbahn hinauf zur Rigi. Triebwagen 22 schiebt hier seinen Steuerwagen und einen Material-Vorstellwagen hinein in die Steigung.

Anderthalb Stunden später kam die selbe Garnitur wieder zurück vom Gipfel. Hier jedoch der Blick aus meinem Hotelzimmer.

Am Samstag, 07.Juni, fand in Arth-Goldau ein Bahnofsfest statt. In dessen Rahmen fuhr Lok 7 alle halbe Stunde etwa 1,5 km auf die Strecke. Hier eine Impression vor der Kulisse des Ortes Goldau.
Die IGE-Gäste bekamen jeweils Tageskarten für die beiden Rigi-Bahnen, so dass es schon aus rein praktischen Gründen günstiger war "über den Berg" mit Umsteigen in Rigi-Staffel von Vitznau nach Arth und zurück zu fahren. Als mit dem Bus um den Berg herum ...

Etwas später wurde das Wetter schlechter. In weiser Vorraussicht wurde der komplett offene Vorstellwagen schon im Tal gelassen. 5 Minuten später öffnete der Himmel seine Schleusen und es kam herunter was ging.

Die meisten Weichen der Rigi-Bahnen wurden mittlerweile auf Federweichen (hier geht es zum Wikipedia-Eintrag dazu), einer Spielart der Schleppweiche, umgerüstet. Dabei werden alle 3 Schienen gleichzeitig beim Umstellvorgang gebogen. Dadurch werden keine Herzstücke mehr benötigt. Und angeblich auch keine Weichenheizung.
Hier während des Umstellvorgangs. Leider etwas unscharf, aber es musste schnell gehen.

Der heftige Regen war nach etwa 30 Minuten vorbei. In Arth-Goldau musste der Regeltriebwagen umsetzen. Triebwagen 11 trägt eine attraktive Ganzwerbung, gesponsert vom Unternehmen der unten am Rahmen steht. Aus dieser Perspektive ist noch einmal zu sehen, um welchen weiten Weg die Schienen beim Umstellen einer Weiche gebogen werden müssen.

Der Regen beendete das Bahnhofsfest in Arth-Goldau mehr oder weniger. Das Publikum zerstreute sich. Also wieder "über den Berg" nach Vitznau zurück. In dieser Richtung beträgt die Umsteigezeit in Rigi-Staffel etwa 50 Minuten.
Plötzlich tauchten 3 Alphornbläser auf und fingen an zu spielen. Aber für wen? Sonst war im Nebel keiner zu sehen. Dann kam auch noch ein Fahnenschwenker und führte seine Kunst vor. Mittlerweile kamen alle die zufälligerweise in der Nähe waren auch angelaufen - aber für wen diese Vorstellung eigentlich gedacht war, blieb unklar.

Am Folgetag, Pfingstsonntag 08.Juni, ging es zunächst exklusiv mit Lok 7 von Art-Goldau nach Rigi-Staffel. Es war kalt und regnerisch, so dass von dieser Mitfahrt keine Fotos vorlegen.
Auf der Rigi sollte an diesem Tag eine Farzeugparade statt finden, die von vielen Flugzeugen die um den Berg fliegen sollten, begleitet werden. Zunächst war das Wetter auf der Rigi aber etwas besser, so dass die von Vitznau herauf dampfende Lok 16 als Nachschuss kurz vor Rigi-Staffel abgelichtet wurde.

Die beiden Rigi-Bahnen kommen in Rigi-Staffel zusammen, waren aber zu früheren Zeiten Konkurrenten und hatten bis 1990 keine Verbindung untereinander. Im Jahr 1992 wurde beide Bahnen dan fusioniert. Auch sind beide Strecken hoch nach Rigi-Kulm nur eingleisige Stichstrecken, an deren Ende es keinerlei Weichen gibt.
Die historischen Triebwagen 6 & 7 haben ihre Fahrgästen oben am Kulm entlassen und sind nun schon wieder zurück in Staffel, müssen aber noch die Freigabe zur Einfahrt abwarten.

An derselben Stelle wie oben, nur nach unten fotografiert zeigt die Situation in Staffel. Links die beiden Bahnhofsgleise für die Vitznauer Strecke. Soeben sind deren Triebwagen 1 & 5 mit ihren historischen Vorstellwagen ebenfalls vom Kulm eingetroffen. Die Vitznauer haben einen Materialtransportwagen geschmückt und mit 2 Figuren ausgestattet. Beide stehen normalerweise auf dem Vorplatz in Vitznau. Aber auch auf der Arther Seite geht es eng zu. Wer genau hinschaut, sieht den Kessel der Lok 7 hervorspitzen.

Ab 12 Uhr war eine Fahrzeugparade mit den historischen Fahrzeugen zwischen Staffel und Kulm geplant. Der Regelverkehr fiel dafür aus. Den Anfang macht Lok 7, die hier bergan stampft. Aber das Wetter hielt sich nicht an die Vorhersage. Wolken Schwappten über den Gipfel. Zudem war es sehr windig, so dass auch die angekündigte Flugshow ersatzlos entfiel.

Von meinem Standpunkt aus konnte man halbwegs passabel auch in die Gegenrichtung fotografieren. ARB 6 schiebt ihre Garnitur mit 2 Vorstellwagen bergan.

Nach der Bergfahrt aller Fahrzeuge setzte ich um, um zur Talfahrt einen anderen Blickwinkel zu haben. Wir sehen den Arbeitstriebwagen 18 der VRB (gebaut 1938 von SLM/BBC) mit dem passenden Arbeits-Vorstellwagen (aus dem Jahr 1871 !!) auf Talfahrt.

Gefolgt vom VRB Triebwagen 5 und auf der Arther Seite von der ARB-Schneeschleuder aus dem Jahr 1930.

Aus unbekannten Gründen fuhr aber nicht alles zu Tal nach Staffel, denn dort sollten gegen 13 Uhr eine Ausstellung bilden. Stattdessen fuhren erstmal wieder Regelzüge bergan. Wir sehen Triebwagen ARB 15 kurz vor erreichen des Kulm. Die Verlängerung des Bahnsteigs ist hinter dem Vorstellwagen zu erkennen.

ARB Triebwagen 12 erstrahlt wieder im Ablieferungszustand. Beim letzten Besuch auf der Rigi im Jahr 2021 hatte er noch die analoge Lackierung zum Tw 14 wie unten drunter gezeigt. Auch innen ist er ganz schick hergerichet. Dann tat sich leider nicht mehr viel. Die beiden Dampfloks (7 & 16) blieben auf dem Kulm. Den Pendelverkehr zwischen Staffel und Kulm gab es auch irgendwie nicht. So rückte der Zeitpunkt der Rückfahrt der historischen Fahrzeuge nach Arth immer näher...

... was mich bewog nochmals umsetzen. Und zwar nach unterhalb Staffel. Aber das Unheil kündigt sich hier bereits an. Auf Höhe des hinten zu sehenden Triebwagens 11 ist der Nebel schon zu sehen, der über den Kamm trieb. Keine zwei Minuten später lag die Sichtweite unter 20 Metern! Keine Chance für weitere Aufnahmen.

Fallweise lichtete sich der Nebel und ermöglichte eine schnelle Aufnahme wie hier vom ARB 7 (hinten wieder ARB 6). Aber man musste wirklich schnell sein. Und nicht zuletzt: die digitale Technik ermöglicht viel! Der Eindruck dortselbst war ein ganz anderer!

Zurück in Vitznau wurden die historischen Fahrzeuge wieder im Schuppen verstaut. Hofhund Ta 2/2 1 verschiebt einen der Vorstellwagen wieder in die Werkstatthalle.

Am Pfingstmontag (09.Juni) war natürlich schönstes Bergwetter. Für uns hieß es aber, sich bereits auf den Heimweg zu begeben. Erneut per Schiff nach Luzern.
Vorher war aber noch einer der modernen Stadler-Triebwagen bei der Bereitstellung abzulichten. Sechs dieser 2021/22 gebauten Triebwagen haben die Rigi-Bahnen derzeit im Einsatz. Gesehen habe ich sie nur auf der Vitznauer Strecke. Das kann Zufall gewesen sein, oder die Fahrzeuge wurden bewusst nur so eingesetzt, weil die Arther Strecke ja Geburtstag hatte. Wer einmal in Vitznau ist, sollte sich unbedingt die Drehscheibe und ihre unkonventionelle Gleisführung ansehen.
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