Tag 4 von Wien nach Hermagor

07.05.2022

Das Ziel unseres Zuges 14535 am 4.Tag war Hermagor. Hermagor? Ja, aber dazu kommen wir später. Fest dürfte aber stehen, dass in Wien Hbf zuvor noch nie ein Zug mit Ziel Hermagor abgefahren war.
Auch die Unterwegshalte "Tauchendorf-Haidensee" und "Tiffen" standen mit Sicherheit noch nie zuvor auf den Abfahrtsmonitoren der österreichischen Hauptstadt - so wie hier zu sehen. Ich meine, warum auch? Es sind völlig unbedeutende Haltepunkte zwischen St.Veit an der Glan und Villach. Nur waren es vorgesehene (Foto-)Halte für unseren ET10. Schöne neue IT-Welt...

An diesem Samstagmorgen ergaben sich sonst keine besonderen Aufnahmen vor der Abfahrt.
Über die Pottendorfer Linie" ging es zunächst über Wampersdorf, wo dieser Autozug mit der 1116 279 fliegend überholt wurde, bis Wiener Neustadt. Dies wurde aber ohne Halt durchfahren. Auf der Südbahn ging es dann der Semmeringbahn entgegen.Üb

Auch durch Gloggnitz am Fuße der Semmeringbahn ging es ohne Halt. Aus dem hinteren Führerstand gelang erneut ein Bild: Hier die im Frühjahr 2022 neu mit Werbung beklebte 1116 165 in der Wochenendabstellung in Gloggnitz.

Erster Fotohalt in Eichberg nach etwa 13 Kilometern Rampenfahrt. Es hätte so schön sein können, aber das Wetter meinte es nicht gut mit uns.Dabei blieb es noch bei Nieselregen.
Dem Vernehmen nach war die Semmeringbahn für den ET10.104 keine neue Erfahrung. So soll er bereits einmal bei einem Eisenbahnfest in Mürzzuschlag am Fuße der Südrampe zu Gast gewesen sein und dabei die Semmeringbahn von Norden her befahren haben.

Beim nächsten Halt in Breitenstein sah es nicht besser aus. Jedoch wurde der Halt auch betrieblich für eine Überholung genutzt. Ein EC mit einer tschechischen Garnitur und der 1216 227 überholte uns - und fuhr den talwärts rollenden Bauzug leider zu.

In Semmering unmittelbar am Nordportal des rund 1500m langen Passtunnels hieß es aussteigen. Da ein längerer Halt vorgesehen war und nur eine Bahnsteigkante zur Verfügung stand, musste der ET10.104 umsetzen. Hier rollt er bereits in Richtung Zwischenabstellung.

An diesem Vormittag war auch Schotterabziehen im Weichenbereich des Nordportals angesagt. Dazu fuhr dieser Schotterzug mit 2016 016 in Zugpausen immer wieder in Richtung Tunnel - und auch natürlich auch wieder zurück. So wie hier. In der Zwischenzeit ging das Nieseln in einen feinen Landregen über...

Kaum hatte der Schotterzug den Weichenbereich geräumt, kam dieser Zug mit 1144 234 an der Spitze aus dem Tunnel gefahren. Die beiden anderen Loks bleiben leider unerkannt.

Ab Mürzzuschlag war also wieder Neuland unter den Radreifen. In Bruck an der Mur bogen wir in flotter Fahrt von der Südbahn ab. Über Leoben und St.Michael ging es Mur-aufwärts bis Unzmarkt.
Hier beginnt die Murtalbahn, eine 760mm-Schmalspurbahn, die bis in 76 km entfernte Mauterndorf führt. Wir kamen gerade recht, um die Abfahrt eines Zuges nach Tamsweg zu erleben. Die Bahn wird von der Steierischen Landesbahnbetrieben, es führt der VT34, der den VS42 mitführt. Und auch wenn es so aussieht: der Zug fährt nicht elektrisch...

Wie blieben weiter der Rudolfsbahn treu. Kleiner Exkurs: Die Rudolfsbahn wurde als vierte österreichische Alpenquerung gebaut und beginnt im Norden in St.Valentin. Über den Pyhrn- und Schoberpass verlaufend, waren wir in St.Michael auf sie gestoßen und folgen ihr nun bis Villach.
In St.Veit an der Glan West hatte man - wie es hieß - den 4042 001 der "Nostalgiebahnen in Kärnten" extra wegen uns aus seinem Schuppen gezogen. Ein Halt war leider nicht möglich. Aber in langsamer Vorbeifahrt konnte dieses Foto aufgenommen werden.

Tiffen! Hatten wir das nicht schon mal? Ja, es stand auf dem Zugzielanzeiger in Wien Hbf. Und ist eben nur ein völlig unbedeutender Haltepunkt zwischen St.Veit an der Glan und Villach.
Aber der Seitenschuß ermöglicht einen Bilck auf die NVR-Nummer: A-MBS 94 81 4142 104-0

Dieses Schild sichert die Umlaufsperre am Haltepunkt in Tiffen. Hoffentlich hält sich jeder dran!

Wir strebten aber weiter Villach zu. Nicht ohne in Sattendorf am Ossiachersee einen weiteren Fotohalt einzulegen.
Noch kurz was zur Rudolfsbahn. Diese führt nach Villach noch über Arnoldstein zum italienischen Grenzbahnhof Tarvisio, wobei die Kilometrierung heutzutage direkt an der Grenze am Kilometer 401 endet. Soweit mir bekannt, gibt es keinen höheren "Kilometer" in Österreich.

Apropos Arnoldstein. Dort zweigt die Gailtalbahn ab. Heute ist die Strecke nach 30 Kilometern in Hermaogor zu Ende. Bis hierhin wurde sie generalsaniert, modernisiert und elektrifiziert. Die restlichen 31 Kilometer bis Kötschach-Mauthen wurde still gelegt. Aber: zumindest die Gailtalbahn hätten wir uns tatsächlich sparen können. Das Wetter war mies, die Strecke ohne jeden Charme - aber zumindest unser ET10.104 war noch vorher hier. Und das ist doch auch was.
Nach dem Belegbild hier ging es wieder zurück nach Villach. Dank mitdenkender Fahrdienstleiter nahmen wir dabei den Weg "hinten rum" durch den Großverschiebebahnhof Villach Süd. Aber da war es schon viel zu finster...
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